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New Work

Das New Work DACH-Manifesto, Schritt 1: Definition, Werte und Prinzipien

15.09.2022 von Jana Sigel - 4 Minuten Lesezeit

Wozu ein New Work DACH-Manifesto?

Heute haben Unternehmen aller Größen und Mindsets bereits Erfahrungen mit New Work gesammelt. Was dies konkret bedeutet und wie es für die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden tatsächlich "funktioniert", ist jedoch immens unterschiedlich.

Wir Brainbirds haben am 13. September in München mit einer bunten Gruppe aus Unternehmensvertreter:innen erste Leitplanken für neues Arbeiten und neues Führen festgelegt, welche wir DACH-weit weiterentwickeln werden. Von uns, für alle. Co-kreativ, "open source" und mit dem Ziel, allen ein Benchmarking zu ermöglichen, die zum Thema NEW WORK Orientierung suchen.

New Work endlich einmal definiert!

Ob Startup im Hypergrowth, traditioneller Mittelständler oder Großunternehmen: Alle Teilnehmenden waren sich beim Workshop schnell über die Komponenten von New Work einig. So kreierte die Gruppe gemeinsam diese erste Definition:

„New Work ist eine flexible, sinnorientierte Form der Zusammenarbeit, die der Individualität im Team mehr Raum gibt, um die Zukunftsfähigkeit der Organisation zu stärken"

Damit steckt hinter diesem Verständnis von New Work ein ganzheitlich gefasster Veränderungsgedanke, weiter und umfassender gedacht als im Konzept der Agilität. Denn Agilität auf Basis des Agilen Manifestos wird schnell mit Software-Entwicklung, damit einem IT-Kontext und einem Toolfokus in Verbindung gebracht.

Durch New Work kann eine Win-Win-Situation für alle Menschen innerhalb einer Organisation entstehen, da es nicht um „agil“ und „nicht agil“ geht, sondern darum, neues Arbeiten für alle, von den Arbeitsweisen und -zeiten über die Führung, neue Prozesse und Strukturen bis hin zu einem neuen Mindset, zu gestalten. Auch das Konzept der Beidhändigkeit (Ambidextrie) ist eng mit New Work verbunden, durch das “beidhändige Bearbeiten" des Bestehenden und Tradierteren und des Neuen und Anderen, kommen wir als Organisation gemeinsam und nachhaltig zu Veränderungen. Schlussfolgerung wäre also, dass New Work den Anspruch erfüllt, mehr Einigkeit zu stiften, wo Agilität uns historisch gesehen mehr spaltet: „Die einen sind von gestern und machen die Arbeit, die Coolen sitzen im Innovation Space und keiner weiß, was sie tun.“

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Vier Werte & zwölf Prinzipien für neues Arbeiten

Aufbauend auf dem Verständnis von New Work hat die Gruppe in einem moderierten Brainstorming-Prozess ein erstes Set vier maßgeblicher Werte vereinbart. Diese lauten Sinnorientierung, Selbstverantwortung, Ergebnisorientierung und Flexibilität.

  1. Sinnorientierung durch den Leitsatz: Mehr Orientierung am „Wozu“ als am „Wie“. Bei der Sinnorientierung geht es damit um Aspekte wie Purpose und Ziel- anstatt Wegfokussiertheit.
  2. Selbstverantwortung durch den Leitsatz: Mehr Selbstverantwortung und Gestaltungsspielraum statt Dienst nach Vorschrift. Somit umfasst Selbstverantwortung als Wert das Thema Ownership und Freiheiten von Individuum und Team innerhalb der Organisation.
  3. Ergebnisorientierung durch den Leitsatz: Mehr Fokus auf das Ergebnis als auf die Arbeitszeit. Damit geht es bei der Ergebnisorientierung um Outcome statt Output, also einen tatsächlichen Mehrwert des Ergebnisses.
  4. Flexibilität durch den Leitsatz: Mehr Flexibilität für Mensch und Organisation statt starrer Strukturen. Flexibilität als Begriff bezieht sich damit auf das Individuum („ich“) im Spannungsfeld von Team („wir“) und Organisation hinsichtlich Raum, Zusammenarbeit, Rollen etc.

Als auf diese Werte einzahlende Prinzipien haben die Unternehmensvertreter:innen folgende zwölf festgelegt, wobei diese noch weiterentwickelt werden können:

  • Vertrauen & Sicherheit
  • Bedürfnisorientierung
  • Unterstützung & Förderung
  • Perspektivwechsel
  • Stärkenorientierung
  • Leadership
  • Digitalisierung als Ermöglicher
  • Prinzipienorientierung
  • Proaktives Handeln
  • Growth Mindset
  • Diversität
  • Menschenorientierung

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Schritt 2: das Großevent zum New Work DACH-Manifesto – hybrid und für alle!

Die erste Definition sowie das Set von Werten und Prinzipen wandern nun von München nach Wien. Dort moderiert Petra Hauser, Geschäftsführerin von Brainbirds Österreich, am 28. September ab 17:30 Uhr im Rahmen des hybriden Großevents zum New Work Manifesto DACH ein spannendes Panel. Dabei sind Unternehmensvertreter:innen aus dem DACH-Raum: Cedric Böhm (CEO Nestlé Österreich), Simone Oremovic (Executive VP People, Global Projects and Supply Chain, RHI Magnesita), Edda Rettinger (Director Human Resources, Calida AG, Schweiz) und Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Rudolf Waldenberger (Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie und Organisationsethik, SFU Med Wien).

Dr. Michael Sauter, Geschäftsführer von Brainbirds Deutschland, macht den Auftakt und stellt den Entwurf des New Work Manifestos vor, der am 13. September in München co-kreiert wurde.

Diese und weitere spannende Fragen werden im Panel und mit den Teilnehmenden in Präsenz und Online heiß diskutiert:

  • Was sind 2022 die wichtigsten Dimensionen von New Work?
  • Welche Unterschiede gibt es möglicherweise im DACH-Ländervergleich?
  • Ist das Gelingen von New Work eine Frage der Unternehmensgröße, -maturität oder der Branche?
  • Wo liegen in der Industrie und bei Dienstleistern Fallstricke und Probleme in der Umsetzung, sowohl aus der Arbeitnehmer:innen- als auch aus der Arbeitgeber-Perspektive?

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