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Digitale Transformation

Warum die Firmenkultur der größte Bremsklotz Richtung Zukunft sein kann

17.11.2021 von Kalle Peitz - 3 Minuten Lesezeit

Was ist digitaler Wandel und was nur digitale Verwaltung?

Zwar begreift laut dem Digitalisierungsindex der Deutschen Telekom gut jedes zweite der mittelständischen Unternehmen die Digitalisierung als Teil seiner Geschäftsstrategie [Quelle: Telekom Deutschland/techconsult, 2019]. Dennoch gibt es immer wieder Unternehmen, bei denen der digitale Wandel in den Kinderschuhen stecken bleibt.

Es werden beispielsweise Kundendaten digitalisiert, eine teure App in Auftrag gegeben oder eine Stelle geschaffen, die sich „darum kümmern soll“ – aber das muss dann auch erstmal reichen. Allerdings ist diese Art von Denken und Vorgehen noch sehr weit von einem digitalen Mindset entfernt.

Klar können das die ersten zaghaften Schritte ins neue Zeitalter sein. Aber interessant wird es erst, wenn die digitalen Lösungen genutzt werden, um einen Mehrwert zu schaffen. Leider kommen die meisten jedoch über den ersten Anfang nicht hinaus.

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Auf was sollte ich mich in Sachen digitaler Transformation fokussieren?

Ein Problem dabei ist, dass diese Themen von der Führung wegdelegiert werden. Entweder wird eine Stelle geschaffen, oder die Technik- und/oder IT-Abteilung damit beauftragt. Ein weiteres Problem ist, dass zu viele Unternehmen die Chancen, die die Digitalisierung birgt, nicht erkennen. Beispielsweise ist immer noch eher wenigen klar, dass sie mit gesammelten Daten die Bedürfnisse ihrer Kunden wesentlich besser erfüllen könnten.

Die Fokussierung auf Kundenbedürfnisse ist sinnvoll. Zwar betrachten alle Unternehmen ihre Kunden als das Zentrum ihrer Tätigkeit, doch immer wieder halten sie an ihren alten Wegen zu ihnen fest. Das fängt schon damit an, dass keine Email-Adressen zur Verfügung gestellt werden, die Kunden also zur Kontaktaufnahme via Telefonanruf gezwungen sind. Ein anderes Beispiel sind Hotels, die von Airbnb verdrängt werden, da Kunden ein wachsendes Bedürfnis nach einer möglichst günstigen und authentischen Unterkunft haben (siehe auch Disruptive Technologien, User-Problem-Fit und Design Thinking).

Schließlich ändert sich mit den Möglichkeiten auch, was Kunden sich wünschen. Die benötigte Technik zu beschaffen und in Gang zu bringen ist da wirklich die geringste Hürde, die zu nehmen ist.

Wie ändere ich das Mindset meines Unternehmens?

Woran liegt es also, dass die einen Unternehmen gut vorankommen, während die anderen Richtung digitale Transformation auf der Strecke bleiben? Es liegt am Mindset.

Gerade das Festhalten an Hierarchien oder isolierten Abteilungen erschwert das Vorwärtskommen. Beides entspricht nicht einem gesunden Unternehmens-Mindset, das auf Transparenz und offener Kommunikation aufbaut.

Benötigt wird ein Mindset, das die Digitalisierung nicht verteufelt, sondern deren Chancen erkennt. Dabei darf die Tatsache nicht beschönigt werden, dass größte Notwendigkeit besteht sich darauf einzustellen.

Das digitale Mindset ist geprägt von einer authentischen Offenheit auf innerbetrieblicher, aber auch außerbetrieblicher Ebene, um technische und kulturelle Neuheiten und ihre Chancen überhaupt mitzubekommen und mitzudenken. Wichtig ist ebenfalls, dass nicht am „Das machen wir schon immer so“ festgehalten wird, wenn es dem Kunden nicht mehr nutzt. In diesen fiesen Spiegel gilt es immer wieder zu schauen, lieb gewonnene Produkte oder Verfahren zu überdenken, sowie die Unternehmensstruktur dahingehend zu ändern.

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Welche Rolle spielen Fehler?

Aber auch die „Fehlerkultur“ eines Unternehmens sollte reflektiert werden. Gerade während der digitalen Transformation gibt es noch keinen „richtigen“ Weg. Um das Richtige für das eigene Unternehmen zu finden, muss die Bereitschaft da sein, auch mal Risiken einzugehen und Fehler zu machen. Aus Fehlern kann ein Unternehmen lernen. In dieser schnelllebigen Zeit kommt es so effizienter und effektiver ans Ziel, als durch lang und breit geplante Vorgehen (siehe Wasserfall gegenüber Build-Measure-Learn-Zyklus).

Grundsätzlich sollte die digitale Transformation nicht als Einmalhandlung abgetan werden, sondern auf unbestimmte Zeit als fester Bestandteil in die Unternehmensstrategie Eingang finden.

Wegzudiskutieren ist der digitale Wandel jedenfalls nicht mehr. Sich nicht damit zu beschäftigen, wird auf kurz oder lang Folgen haben. Wer also wettbewerbsfähig und erfolgreich bleiben möchte, schafft dies nur mit einem digitalen Mindset. Die Beratungsgesellschaft McKinsey (Quelle: McKinsey & Co., 2016) rät deshalb dazu, dass Führungskräfte nicht darauf warten, bis sich von selbst etwas ändert. Stattdessen sollten sie mit Coaches für agile Methoden systematisch darauf hinarbeiten.


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