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Führen mit Weitblick: Selbstreflexion für Führungskräfte

Durch bewusstes Innehalten und Reflektieren erweitern Führungskräfte ihre Kompetenzen. Höchste Zeit also, Selbstreflexion für die eigene Führungspraxis zu nutzen.

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Immer mehr Führungskräfte erkennen, wie viel Potenzial in der bewussten Selbstbetrachtung liegt. Wer sich mit der eigenen Persönlichkeit auseinandersetzt, ist tatsächlich erfolgreicher in Teamleitung und Verhandlungsführung. Die eigenen Führungsqualitäten durch Selbstreflexion zu erweitern, gelingt aber nur unter einer Voraussetzung.

Was ist Selbstreflexion?

Selbstreflexion beschreibt den Prozess, bei dem eine Person ihre Werte, Gedanken, Emotionen, Handlungen und Erfahrungen überdenkt und analysiert. Dabei geht es darum, sich selbst besser zu verstehen und eigene Verhaltensmuster zu erkennen. Ziel ist, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wer von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren will, muss Selbstreflexion allerdings zum festen Bestandteil seines Führungsalltags machen. Selbstreflexion bedeutet kontinuierliche Arbeit, und der damit verbundene Verbesserungsprozess ist nie abgeschlossen.

Warum Selbstreflexion in der Führungsrolle wichtig ist

Ob ihr schon länger in einer Führungsposition seid oder ganz neu in diese Rolle hineinwachst: Selbstreflexion setzt Energien frei, um glaubwürdig zu handeln und anspruchsvolle Aufgaben besser zu bewältigen. Einige Beispiele zeigen, wie sich Selbstreflexion auf Führung und Teamarbeit auswirkt:

Förderung der persönlichen Entwicklung:

Selbstreflexion bietet Führungskräften die Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln. Durch die kontinuierliche Analyse der eigenen Empfindungen und Entscheidungen übernehmen sie Verantwortung für ihre Führungssituation. Mit diesen Erkenntnissen können sie ihre Stärken ausbauen und an ihren Schwächen arbeiten. Das wirkt sich positiv auf das ganze Team aus.

Emotionsmanagement und Kommunikation:

Eine reflektierte Führungskraft kann besser mit den eigenen Emotionen umgehen, ihre Reaktionen steuern und dies auch auf andere Personen übertragen. Sie wird einfühlsamer, glaubwürdiger und durchsetzungsfähiger. Dadurch verbessert sie ihre Kommunikation und stärkt die Beziehungen zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Konfliktprävention und -lösung:

Mit Selbstreflexion fällt es Führungskräften leichter, Konflikte im Team frühzeitig zu erkennen. Durch ein tiefes Verständnis der eigenen Werte und Handlungen können sie Konflikte häufig vermeiden oder proaktiv lösen. Denn wer sein eigenes Handeln reflektiert, kann sich besser in die Situation von anderen einfühlen. Wenn Führungskräfte zudem konstruktiv mit Kritik umgehen und ihr Team ebenfalls dazu ermutigen, schaffen sie eine psychologisch sichere und produktive Arbeitsumgebung.

Vorbildfunktion als Führungskraft:

Führungskräfte, die ihr Handeln regelmäßig kritisch hinterfragen, sind Vorbilder für eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung im gesamten Unternehmen. Sie fördern eine Atmosphäre des Lernens und des ständigen Wachstums und eröffnen anderen Menschen dadurch neue Perspektiven.

Entscheidungsfindung:

Wer die eigenen Stärken und Schwächen kennt, trifft bessere und bewusstere Entscheidungen. Selbstreflexion unterstützt Führungskräfte dabei, ihre Entscheidungsfindung zu optimieren und die Auswirkungen ihrer Handlungen besser zu verstehen. Weil sie in Führungssituationen mit sich selbst verbunden bleiben und die eigenen Werte spürbar einbringen, wirken sie authentisch. Das motiviert Teammitglieder und Kollegen.

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Fragen zur Selbstreflexion

Um Selbstreflexion zu trainieren, müssen Führungskräfte immer wieder die Perspektive wechseln und den Blick nach innen auf das eigene Empfinden und Handeln lenken. Diese Fragen sind hilfreich beim Nachdenken über sich selbst:

  • Was waren meine größten Erfolge und Misserfolge in der letzten Woche?

  • Wie habe ich in stressigen Situationen reagiert, und wie könnte ich in Zukunft besser damit umgehen?

  • Welche Entscheidungen haben positive Auswirkungen auf mein Team, und welche könnten verbessert werden?

  • Wann war ich meinen Mitarbeiter:innen ein gutes Vorbild?

  • In welchen Situationen hätte ich im Nachhinein anders gehandelt?

  • Welche Ziele sind mir wichtig?

  • Welche Werte leiten mich als Mensch und Führungskraft?

  • Lebe ich selbst vor, was ich bei anderen erreichen will?

Methoden für erfolgreiche Selbstreflexion

Für die Selbstreflexion haben sich folgende Methoden bewährt, für die man sich regelmäßig – idealerweise jeden Tag – kurz Zeit nehmen kann:

  1. Tagebuch führen: Aufzeichnungen von Erfahrungen, Gedanken, Gefühlen und Entscheidungen helfen dabei, sich selbst über einen längeren Zeitraum zu beobachten, Muster zu erkennen und Wachstum zu dokumentieren. Dadurch wird Selbstreflexion zu einem regelmäßigen, natürlichen Teil der Führungspraxis.

  2. Feedback einholen: Selbst um Feedback zu bitten, fällt vielen in der Führungsrolle schwer. Eine Führungskraft kann zum Beispiel nachfragen, wie Teammitglieder sie in einer konkreten, schwierigen Situation erlebt haben. Wenn Selbst- und Fremdwahrnehmung stark voneinander abweichen, sollte sie überlegen, wie sie damit umgehen will. Wer bereit ist, ehrliches Feedback anzunehmen und Fehler einzugestehen, kann damit die eigene Feedback-Praxis und seinen Führungsstil insgesamt verbessern.

  3. Meditation und Achtsamkeit: Techniken wie Meditation und Achtsamkeitstraining unterstützen Führungskräfte dabei, sich selbst zu zentrieren und mentale Stärke zu gewinnen. Einfache Meditationsübungen helfen dabei, sogar in stressigen Situationen zur Ruhe zu kommen, das eigene Verhalten zu überdenken und bewusster zu handeln. Inzwischen gibt es gute Apps zur Anleitung.

Grundsätzlich eignet sich für die Selbstreflexion jede Methode, die Führungskräften ermöglicht, zu sich selbst zurückzukehren und den Fokus auf das eigene Tun zu richten. Wer regelmäßig übt, erreicht eine Routine und kann notwendige Verhaltensänderungen umsetzen.

Fazit

Selbstreflexion ist für Führungskräfte ein starkes Werkzeug, um sich persönlich weiterzuentwickeln und eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen. Sich selbst zu hinterfragen ist allerdings kein einmaliger Aufwand, sondern ein fortlaufender Prozess, in dem sich Führungskräfte selbst besser kennenlernen und ihre Führungsqualität steigern. Damit können sie nicht nur selbst wachsen, sondern auch ihr Team zu einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung inspirieren.

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Über den/die Autor:inSeraphina ist Produktmanagerin bei Brainbirds und lässt ihr Wissen als Wirtschaftspsychologin in die Entwicklung der Lernformate fließen. Ob Führung, Innovationsentwicklung oder Projektmanagement, sie schafft mit ihrer Expertise einen echten Mehrwert.
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