Das Agile Manifesto stößt an vielen Punkten an seine Grenzen, New Work ist in aller Munde. Unternehmensvertreter:innen entwickelt das New Work DACH Manifesto.
Heute haben Unternehmen aller Größen und Mindsets Erfahrungen mit NEW WORK gesammelt. Die Bandbreite dessen, was dies konkret bedeutet und wie es für die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden tatsächlich als NEW NORMAL "funktioniert", ist jedoch immens. Wir bei Brainbirds haben mit einer bunten Gruppe aus Unternehmensvertreter:innen am 13. September bei uns in München erste Leitplanken für neues Arbeiten und neues Führen geschaffen, welche DACH-weit weiterentwickelt werden. Von uns, für alle.
Egal ob Startup im Hypergrowth, traditioneller Mittelständler oder Großunternehmen, alle Teilnehmende waren sich beim Workshop schnell über die Komponenten von NEW WORK einig. Auf Basis dieser kreierten die Gruppe gemeinsam diese erste Definition:
New Work ist eine flexible, sinnorientierte Form der Zusammenarbeit, die der Individualität im Team mehr Raum gibt, um die Zukunftsfähigkeit der Organisation zu stärken.
Damit steckt hinter dem New Work Verständnis für alle mehr Mindset und ein gesamtheitlicher Veränderungsgedanke im Vergleich zum Verständnis von Agilität. Da Agilität auf Basis des Agile Manifestos schnell mit Software-Entwicklung, damit einem IT-Kontext und einem Toolfokus in Verbindung gebracht wird – im Sinne von „Agile doing“ weniger „Agile being“. Durch New Work entsteht eine Win-Win Situation für alle Menschen innerhalb einer Organisation, da es nicht um „agil“ und „nicht agil“ geht, sondern darum, neues Arbeiten für alle übergreifend zu gestalten und auf Basis einer Beidhändigkeit (Ambidextrie) gemeinsam in die Veränderung zu kommen. Schlussfolgerung wäre also, dass New Work den Anspruch bekommt mehr zu vereinen, Agilität historisch gesehen bis ins hier und auch spaltet.
Aufbauend auf dem Verständnis von NEW WORK hat die Gruppe in einem moderierten Brainstorming Prozess ein erstes Set an vier maßgeblichen Werten ausgemacht. Diese sind neben der Sinnorientierung, Selbstverantwortung, Ergebnisorientierung und Flexibilität.
Sinnorientierung: Mit dem Leitsatz: Mehr Orientierung am „Wozu“ als am „Wie“. Bei der Sinnorientierung geht es damit um Aspekte wie Purpose und den Fokus auf das Ziel anstatt des Weges.
Selbstverantwortung: Mit dem Leitsatz: Mehr Selbstverantwortung und Gestaltungsspielraum statt Dienst nach Vorschrift. Somit umfasst Selbstverantwortung als Wert das Thema Ownership und Freiheiten für das Individuum und Team innerhalb der Organisation.
Ergebnisorientierung: Mit dem Leitsatz: Mehr Fokus auf das Ergebnis als auf die Arbeitszeit. Damit geht es bei der Ergebnisorientierung um Outcome statt Output.
Flexibilität: Mit dem Leitsatz: Mehr Flexibilität für Mensch und Organisation statt starrer Strukturen. Die Flexibilität bezieht sich damit auf das Individuum („ich“) im Spannungsfeld von Team („wir“) und Organisation in Bezug auf Raum, Zusammenarbeit, Rollen etc.
Als auf diese Werte einzahlende Prinzipien haben die Unternehmensvertreter:innen folgende zwölf als ersten Sammlung entwickelt, welche es noch weiter auszugestalten gilt: Vertrauen & Sicherheit, Bedürfnisorientierung, Unterstützung & Förderungen, Perspektivwechsel, Stärkenorientierung, Leadership, Digitalisierung als Ermöglicher, Prinzipienorientierung, Pro-aktives Handeln, Growth Mindset, Diversität, Menschenorienterung.
Die Definition sowie das Set an Werten und Prinzipen wandert nun von München nach Wien. Dort moderiert Petra Hauser (Brainbirds Österreich) im Rahmen des hybriden New Work Manifesto DACH Großevents ein spannendes Panel. Mit Unternehmensvertreter:innen aus dem DACH-Raum: Cedric Böhm (CEO Nestlé Österreich), Simone Orermovic (Executive VP People, Global Projects and Supply Chain, RHI Magnesita), Edda Rettinger (Director Human Resources, Calida AG, Schweiz und Univ.-Prof. DDr. Ferdinand Rudolf Waldenberger (Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie und Organisationsethik, SFU Med Wien). Dr. Michael Sauter (Brainbirds Deutschland) macht den Auftakt und stellt den New Work Manifesto-Entwurf vor, der bereits mit den deutschen Unternehmen erarbeitet wurde.
Was sind 2022 die wichtigsten Dimensionen von NEW WORK?
Welche Unterschiede gibt es möglicherweise im DACH-Ländervergleich?
Ist das Gelingen von NEW WORK eine Frage der Unternehmensgröße, -maturität oder der Branche?
Wo liegen Fallstricke und Probleme in der Umsetzung in der Industrie und bei Dienstleistern, sowohl aus der Arbeitnehmer:innen- als auch aus der Arbeitgeber:innen-Perspektive?
Diese und weitere spannende Fragen werden im Panel und mit den Teilnehmenden in Präsenz und Online heiß diskutiert.
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