Die Corona-Krise bedeutet enorme Herausforderungen und eröffnet die Frage: Wie können wir alte Stärken effektiv mit neuen Möglichkeiten in Einklang bringen?
Die Corona-Krise hat den vorher schon rasanten Wandel unserer Gesellschaft und ihrer Unternehmen noch einmal deutlich beschleunigt. Unternehmen mussten in kürzester Zeit reagieren, ihre Prozesse anpassen und neue, flexible Arbeitsmodelle für Mitarbeiter:innen entwickeln. Technologien spielten noch nie eine größere Rolle, als bei den neuen Formen des Arbeitens. Inwiefern waren und sind Agilität und ein agiles Mindset in der Krise der ausschlaggebende Punkt für nachhaltigen Erfolg?
Andy Weber ist freier Trainer und Coach bei Brainbirds und Experte zum Thema Agilität. In unserem Agile Methoden Seminar vermittelt er den Teilnehmenden nicht nur die Zusammenhänge zwischen Methoden des agilen Arbeitens, sondern besonders auch die Freude daran. Wir haben mit ihm über die Zukunftsperspektiven der Agilität gesprochen und darüber, inwiefern sie Unternehmen insbesondere in Krisenzeiten Chancen eröffnet.
„Und jetzt?“ Diese Frage haben wir alle uns in den vergangenen Monaten sicherlich mehr als einmal gestellt. So vieles hat sich für uns in einer rasenden Geschwindigkeit verändert — und oft wussten wir zuerst nicht, wie wir das Beste daraus machen können. Zum Beispiel aus der Frage, wie wir ein effektives Team bleiben können, wenn wir nicht mehr als lebendige Gemeinschaft in einem Büro sitzen?
Doch ist diese Frage vielleicht zu einseitig gestellt. Schließlich basiert sie auf der Annahme, dass für effektive Teamarbeit die physische Anwesenheit aller essentiell für gute Kooperation ist. Doch heute zeigt sich mitunter durch die Verfügbarkeit moderner Kommunikationstools: es geht nicht primär um die Situation, vor die wir gestellt werden, sondern um die Werkzeuge, mit denen wir sie bewältigen. Wenn wir es anders drehen, kann selbst eine Krise wie Corona Chancen eröffnen.
Klar, das Arbeiten von Zuhause war eine Umstellung, doch es bietet auch viel Gutes. Wenn wir uns erinnern, waren auch vorher bestimmte Aspekte nicht ganz einfach: Das Präsenzmodell bedeutete Druck. „Wer nicht im Open Space war, den ganzen Tag und vielleicht die Nacht in der Firma verbrachte und am Abend noch ein wenig Kicker spielte, der gehörte nicht dazu,“ sagt Andy Weber. Er/sie war nicht oder nicht vollständig Teil der Community.
Man nehme ein paar neue Tools, eine positive Einstellung, und voilà: es geht auch anders. Heute stehen Zoom oder Teams, virtuelle Whiteboards wie Miro sowie Kanban-Tools wie Trello oder Asana zur Verfügung. Mit ihnen können Teams kommunizieren, gemeinsam Ideen entwickeln und visuell darstellen. Zusätzlich empfehlen sich eine Vielzahl weiterer agiler Methoden, die eine effektive und effiziente Projektplanung und -umsetzung, sowie auch virtuell beste Teamzusammenarbeit ermöglichen.
Gewinne der Nutzung dieser und anderer Tools liegen auf der Hand: Mehr Flexibilität in der Aufgabeneinteilung, mehr Zeit mit Familie und Freunden statt Pendeln, daran anschließend mehr Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Und letztlich auch mehr Identifikation mit dem Unternehmen, das seinen Mitarbeiter:innen Vertrauen beweist — was die Arbeitsfreude und Produktivität erhöht.
Beim Erfolg eines Unternehmens in einer Krise wie Corona geht es also zentral um ein agiles Mindset und die Bereitschaft, mit Veränderungen konstruktiv umzugehen.
Damit sind allerdings nicht kurzzeitige und oberflächliche Anpassungen gemeint. Ein solches Vorgehen basiert nur scheinbar auf einem agilen Mindset, denn es ist oftmals gefolgt von unkritischer Regression ins alte Modell, sobald sich die Gelegenheit bietet. Dies wäre nicht mehr als agiles „Window Dressing”: Dass man zwar „gerne nach außen stellt, wie agil man ist und hier eine Start-Up-Garage und hier eine Digital Factory hat,“ erklärt Andy Weber. Blickt man jedoch hinter die Kulissen, tut sich das Unternehmen schwer, seine klassischen Strukturen wirklich effektiv zu überdenken.
Viele Unternehmen bemühen sich heute um langfristige und nachhaltige Veränderungen, z.T. mithilfe von Agile Coaches. Dabei können je nach Bedarf z.B. auch Hybridmodelle aus An- und Abwesenheit eine gute Lösung darstellen — die Hauptsache ist, Unternehmen stellen sich ihren Fragen, bleiben flexibel und lassen sich inspirieren.
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